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1342. Mai 1. Liegnitz (Legnicz, gesch.).

an sinde Walpurge tage.

Wenczlaw und Ludwig, Gebr., Herzöge in Schlesien und Herren zu Liegnitz, bek., daß sie mit "vorrate" ihrer getreuen Mannen 30 Hufen großen Erbes in der Haynowschen Heide "uf dem ufir des swarczin wazzirs" (Schwarzwasser) gegen ihre Stadt Haynow zu von der Bunczlauschen Heide bis an die Schellendorfer Grenze mit allem Rechte, der ganzen Herrschaft, aller Nutzung und Fruchtbarkeit, wie sie selbst und ihre Vorfahren diese 30 Hufen Acker als Feld, als Busch und als Wiesewachs gehabt haben, ihrem Getreuen Heinkin Busewoy uud seineu Erben, frei ohne allen Dienst, alle Gabe, alles Geschoß, "ane allen gethwang, ane allin ubergethwang und ane alle potwar [Podwoda = Fronfuhren, Spanndienste, vgl.Tzschoppe u. Stenzel, Urkundensammlung etc., S. 15], wi das in der werlde geheiszin ist", mit einem Ufer des Schwarzwassers zu Lehnrecht und zu freiem Besitzrecht ewiglich verkauft haben.

Z.: Herr Hermann von Kytlicz, z. Z. Liegnitzer Hofrichter, Herr Stephan von Parchwicz, Herr Heinrich von Landscron, Herr Gawyn Abscacz (Abschatz), Herr Nickel von Rothkirch, Luther von Schellindorf und Tamme von Calkruthe (Kalkreuth), herzogl. Schreiber, Ausf. dieses.


Bresl. Staatsarch. Rep. 135, D 367d, S. 17/18. Moderne korrekte Abschrift vom Orig. mit den Siegeln der beiden Herzöge i. Bresl. Staatsarch. Rep. 132 Urk. Dep. Stadt Haynau Nr. 15, das z. Z. (Nov. 1929) vermißt wird, b. C. J. Schuchard, Urkundenbuch zur Gesch. d. Herzogs Wenzel von Liegnitz (handschriftlich). Angef. b. Scholz, Chronik der Stadt Haynau (1869), S. 13.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.